Autor
Oper von Jaromír Weinberger
Libretto nach Friedrich Schillers Dramen-Trilogie von Miloš Kareš
Deutsche Übertragung von Max Brod
Pressestimmen
Joachim Lange, Concerti 10.6.2023Wallenstein Jaromir Weinberger
Jaromír Weinbergers Oper verbucht einen Sieg auf ganzer Linie: für Schiller, für Weinberger selbst, für das Musiktheater und sein begeistertes Publikum!
Vom Wahnsinn des Krieges
In seiner Inszenierung vertraut der Osnabrücker Hausherr Ulrich Mokrusch zu Recht darauf, dass dieser Oper, die stellenweise wie ein Erlebnisbericht aus einem der Hauptquartiere zwischen den Fronten wirkt, der Wahnsinn des Krieges per se eingeschrieben ist. Schon weil Weinberger offenbar ein Gefühl dafür hatte, in einer Vorkriegszeit zu leben. Noch vor dem Einsetzen der Musik heulen jetzt Luftalarmsirenen. Eine stumme, völlig verstörte stumme Kattrin (in einem Einkaufswagen mit einer Blechtrommel wie Oskar Matzerath) und eine Marketenderin (Olga Privalova), die sie wie Mutter Courage vor den Soldaten schützt, irren über ein mit Toten übersätes Trümmerfeld. Mehr als diese anspielenden Seitenblicke in die Theatergesichte(n) des Krieges und unserer Gegenwart sind nicht nötig, um die Relevanz dieses Stoffes zu belegen. Bei diesem Auftakt mit dem Einblick in das Lager Wallensteins ist Weinberger mit chorischem Säbelrasseln musikalisch so deftig, wie es Schiller mit Worten ist.
Warum Wallenstein uns alle angeht
Für die ganz große Oper hat sich der Osnabrücker Intendant Ulrich Mokrusch selbst in die Pflicht genommen: Er hat die Oper „Wallenstein“ von Jaromír Weinberger auf die Bühne des Theaters am Domhof gebracht. Dabei kaschiert er nicht, wie schwierig das Stück ist. Zeitpunkt der Handlung: Eigentlich mitten im Dreißigjährigen Krieg, tatsächlich: gestern, heute, morgen. Ort: Ein Feldlager im Nirgendwo. Status: apokalyptisch. Diesen Rahmen hat der Osnabrücker Intendant Ulrich Mokrusch der Oper „Wallenstein“ von Jaromír Weinberger gegeben. Krieg begleitet die Menschheitsgeschichte, Krieg betrifft uns alle, so lauten die Kernthesen der Inszenierung.
Ralf Döring, Neue Osnabrücker Zeitung 11.6.2023
Besetzung
Wallenstein, Herzog zu Friedland: | Hans Gröning |
Octavio Piccolomini, Generalleutnant // Dragoner: | Wolfgang Newerla |
Max Piccolomini, sein Sohn: | James Edgar Knight |
Gräfin Terzky, Wallensteins Schwester: | Susann Vent-Wunderlich |
Graf Terzky, ihr Mann, Chef mehrerer Regimenter: | Mark Hamman |
Illo, Feldmarschall, Wallensteins Vertrauter: | Jinxin Chen |
Kapuziner // Buttler, Chef eines Dragonerregiments: | Erik Rousi |
Kriegsrat von Questenberg, vom Kaiser gesendet // schwedischer Hauptmann // Seni, Astrologe: | Aljoscha Lennert |
Wachtmeister // Oberst Wrangel, von den Schweden gesendet: | Jan Friedrich Eggers |
Thekla, Wallensteins Tochter: | Jelena Banković |
Marketenderin: | Olga Privalova |
Die stumme Kattrin: | Sofia Rothfuss, Lola Indira Wolff |
Kürassier 1 // Gordon, Kommandant von Eger: | Wailian Wang |
Jäger: | Sunghan Lee |
Kammerdiener bei Wallenstein: | Silvio Heil |
Kürassier 2: | Mario Lee |
Bedienter // Soldat: | Seokwon Oh |
Opern- und Extrachor des Theaters Osnabrück | |
Osnabrücker Symphonieorchester | |
Statisterie | |
Musikalische Leitung: | Andreas Hotz |
Nachdirigat: | Daniel Inbal |
Inszenierung: | Ulrich Mokrusch |
Bühne und Kostüme: | Okarina Peter und Timo Dentler |
Choreinstudierung: | Sierd Quarré |
Dramaturgie: | Juliane Piontek |
Regieassistenz und Abendspielleitung: | Barbara Hamalová |
Studienleitung: | Markus Lafleur |
Musikalische Einstudierung: | Cécile Sagnier |
Ausstattungsassistenz: | Margarita Bock, Pauline Obermeyer |
Theatervermittlung: | Joanna Willenbrink |
Aufführungsrechte: | Musikverlag Boosey & Hawkes, Berlin |
Aufführungsdauer: | ca. 2 ½ Stunden, Pause nach dem 3. Bild |
Premiere
10. Juni 2023
Theater am Domhof, Osnabrück