«Jaromír Weinbergers Oper verbucht einen Sieg auf ganzer Linie: für Schiller, für Weinberger selbst, für das Musiktheater und sein begeistertes Publikum!»
«Theater, wie es heute kaum noch zu sehen ist bei uns. Damit meine ich weder altmodisch noch verstaubt – ich meine handwerklich ausgearbeitet. Schauspiel auf das konzentriert, was es ist – also Menschen, die gekonnt andere Rollen verkörpern, sich dabei ernst nehmen und ernst genommen werden.»
«Das Ergebnis ist ein echter Wurf. Ulrich Mokrusch inszeniert mit Geschmack und wohltuendem Understatement ein politisch kritisches Musiktheater auf der Höhe der Zeit.»
«Regisseur Mokrusch plündert nicht den Brecht-Fundus, sondern setzt bei seiner heftig gestrichenen und Personal entrümpelten Inszenierung auf schnelle Abläufe. [...] Was bleib haften? Die großartige Titelheldin natürlich. Sascha Maria Icks ist wie immer zum verlieben.
Man könnte «Vanessa», diesen in sensiblen Stimmungsbildern entwickelten melancholischen Seelenstriptease einer Dreierbeziehung, als Trivialstory erzählen – davon hat diese Oper viele Ingredienzen.
Man kann das Stück aber auch auf eine zweite Bedeutungsebene heben, und das tun der regieführende Intendant Ulrich Mokrusch und seine für Bühnenbild und Kostüme zuständigen Mitarbeiter Timo Dentler und Okarina Peter in Bremerhaven: Sie versetzen die Handlung in ein surrealistisch wirkendes Ambiente. Ort des Geschehens ist ein weiß ausgelegtes, wie eingeschneit wirkendes, unwohnliches Zimmer, spärlich möbliert, mit einer schrägen Standuhr in der Mitte. Im Hintergrund ein übergroßer goldener Bilderrahmen, hinter dem sich, wenn er nicht von einem weißen Tuch verhängt oder einer Spiegelfolie verschlossen ist, eine weitere Spielfläche öffnet.
«Was man diesem Stück wünscht, ist ein bis auf den letzten Platz gefülltes Haus. Auch voller junger Menschen, Schüler – damit sie verstehen, warum ihre Stadt immer noch diesen Geist des Norddeutschen Llyod atmet. …
«Mit den Sopranistinnen Regine Sturm und Patrizia Häusermann, den Tenören Thomas Burger und Tobias Haaks, sowie dem Bariton Filippo Bettoschi präsentierte sich in dieser Produktion ein gesangtechnisch souveränes und wunderbar harmonierendes Solisten-Quintett, das sich zudem durch hervorragende Textverständlichkeit und schauspielerische Qualität auszeichnete. Das bestens präparierte Philharmonische Orchester Bremerhaven unter Ido Arad setzte die oft rhythmisch vertrackte Partitur beeindruckend um. Dem Stadttheater Bremerhaven ist mit Peter Eötvös’ Goldenem Drachen eine inszenatorisch kluge und sensible sowie musikalisch hochrespektable Arbeit gelungen.» (Deutschlandfunk, Elisabeth Richter, 7. Juni 2016)
«Einfühlsam entwickelt [Sebastian Zumpe] den Titelhelden vom übermütigen Taugenichts zum gealterten, reflektierenden Mann. [...] Mokrusch lässt sich für Peers Lebenssituationen effektvolle Spektakel einfallen, wie in der Trollhöhle mit ihrem skurrilen Gestalten (John Wesley Zielmann, Kay Krause) und dem hämischen Trollvölkchen, von Ballett und Chor prächtig in Szene gesetzt. [...] Die Inszenierung hat ihre besten Momente in den ruhigen Passagen, die von Edvard Griegs Schauspielmusik getragen werden.
Gespielt wurde die Oper im Deutschen Schifffahrtsmuseum vor der alten Hansekogge. Ein sehr geeigneter Ort gerade für diese Oper. Eine kleine schwankende Spielfläche eine Art Boje mit Mast und eine Leuchte an dessen Spitze genügten als Ausstattung vor der bedrohlichen Kulisse der alten Kogge.
Regisseur Ulrich Mokrusch hat für seine Sänger, Tänzer und Schauspieler ein dankbares und wirkungsvolles Stück zusammengezimmert. Grundlage ist die Sommernachtstraumkomödie angereichert um Arien, Ensembles, Chöre und Ballettmusiken aus Purcells Semi-Oper „The Fairy Queen“.
«Das Ensemble spielt mit einer Intensität, die einen gestandenen Theatergänger nach der zweistündigen Premiere zu der Feststellung veranlasste: ‹Ich habe mich keine Minute gelangweilt.›»
Buch und Songtexte von Stephen Clark / Musik von The Gipsy Kings
„Regisseur Ulrich Mokrusch gelingt das Kunststück, die Inszenierung punktgenau zwischen Drama und Flamenco-Party zu positionieren. Gleichzeitig zeichnet er pointierte Personen-Portraits abseits von Klischee-Typen. …
«Die von Barbara Bloch bestechend eingerichtete Bühne drehte sich, Romanze traf in der richtigen Dosierung auf Sozialdrama, der mit Laien verstärkte Chor (Leitung: Hartmut und Gabriele Brüsch) sang sich vom 17-jährigen Pianisten Sebastian Pöhlmann begleitet mit Abba-Songs und Volksliedern in die Herzen. […] alles wirkte absolut authentisch und Patrick Schimanskis feine Kompositionen passten perfekt. Und nein, die frenetisch geforderte Zugabe war an diesem Abend wirklich nicht drin. Zu sehr hatte Mokruschs stimmige Inszenierung auf das hoch emotionale Finale hingearbeitet, bei dem rund 200 Chor-Sängerinnen und -Sänger die Zuschauer die Schönheit und Macht der Musik spüren ließen. Ein Ende, das selbst gestandene Theatergänger anrührte, ein in seiner enormen Intensität nicht zu wiederholender Moment.»
«Intendant Ulrich Mokrusch inszeniert den Abend im Sinn des Brechtschen Theaters zeichenhaft. Schriftzüge wie ‹Nieder mit Hitler!› und ‹Mein Vater ist ein Klassenfeind›, der weiße Rest einer Papiertapete und Flugblätter auf dem schwarzen Boden, Schreib- und Kopiermaschine entwickeln eine starke Symbolkraft. [...] Das Stammpersonal, darunter Franziska Krötenheerdt als Sophie Scholl, Svetlana Smolentseva als feig angepasster Student Wu und Jens Olaf Buhrows vielseitiger Chor samt Kinderchor, wird durch das Blasorchester der Jugendmusikschule und sechs Gesangsstudenten attraktiv ergänzt.
Durch die Begrenzung auf das Skelett der Handlung gewinnt die zweistündige Inszenierung an Konzentration, Tempo, Stringenz. Ohrenscheinlich auch an Zuschauerzuspruch. […]